Bergahorn

Acer pseudoplatanus L.

Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

English: sycamore, plane tree, great maple, Scots plane

 

Blätter, Knospen, Wuchs Blüte, Frucht Borke, Stamm, Wurzel Genetik

Verbreitung, Vergesellschaftung Standortansprüche Holz Waldbau

 

 

Genetik

Im Gegensatz zum Spitzahorn ist das Genom des Bergahorn tetraploid, d.h. jedes Chromosom ist 4-mal vorhanden (x = 13, 2n = 52). Dieser Umstand erschwert genetische Analysen. In einer der wenigen Studien, die sich mit der genetischen Vielfalt des Bergahorns beschäftigen konnte Konnert (2006) mit Hilfe von Isoenzym-Untersuchungen sowohl eine hohe genetische Diversität innerhalb der Populationen als auch verhältnismäßig hohe Unterschiede zwischen den bayrischen Vorkommen nachweisen.
Der Bergahorn besiedelte schon im Tertiär weite Teile Europas. Während der Eiszeiten wurde die Art in Refugialräume zurückgedrängt, ein Ereignis, dass sich noch heute widerspiegelt. Bittkau (2002) verfasste eine Studie zur großräumigen genetischen Variation des Bergahorns in Europa. Sie konnte zeigen, dass Herkünfte aus West- und Mitteleuropa einerseits und Süd- und Südosteuropa andererseits, sich stark unterscheiden. Süd- und südosteuropäischen Herkünfte weisen zudem eine höhere genetische Diversität als Herkünfte aus West- und Mitteleuropa auf. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Neophytou et al. (2019) bei einer Analyse der deutschen Populationen. Dabei konnten die Ergebnisse von Bittkau (2002) bestätigt werden: west- und norddeutschen Vorkommen unterscheiden sich deutlich von den Populationen im Südosten Deutschlands.
Damit wird die Hypothese von zwei eiszeitlichen Refugialräumen für den Bergahorn gestärkt: von einem Refugium in den westlichen Alpen hat sich die Art vermutlich über West- und das nördliche Mitteleuropa verbreitet, während das östliche Mitteleuropa und der Osten und Südosten höchstwahrscheinlich von einem Refugium in den Ostalpen aus besiedelt worden ist.