Spitzahorn
Acer platanoides L.
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
English: Norway maple
Blüte, Frucht
Der Spitzahorn ist einhäusig und hat zwittrige Blütenanlagen. Es kommt aber nur ein Geschlecht zur vollen Entwicklung und so sind die Blüten funktionell rein weiblich oder rein männlich. In April bevor noch sein Laub austreibt, trägt er gelbliche bis hellgrüne Blüten, die in kleinen Doldentrauben sitzen. Die Blühreife tritt bereits ab einem Alter von 10 - 15 Jahren ein, im Bestand jedoch erst Jahre später. Bestäubt werden die nektarreichen Blüten von Insekten, vor allem von Bienen. Er gilt durch die Anatomie seiner Blüten als deutlich frostresistenter als der Bergahorn.
In Tallagen fruktifiziert der Spitzahorn jedes Jahr, während er in Hochlagen nur alle zwei bis drei Jahre Früchte trägt. Die Früchte sind paarig-angeordnete Nussfrüchte mit Fruchtflügel und können durch ihre Propeller-Form vom Wind kilometerweit transportiert werden.
Die Spaltfrüchte des Spitzahorns sind im Gegensatz zum Bergahorn in einem stumpfen Winkel angeordnet. Ein Spitzahornbaum zwischen 15 und 40 Jahren trägt durchschnittlich 5.000 Früchte. Sie bleiben oft den Winter über am Baum. Die Samen müssen den Wintertemperaturen ausgesetzt werden, um im Frühjahr zu keimen. In der Baumschule wird das Saatgut daher stratifiziert, indem es für 2-3 Monate bei 0 - 5°C in feuchtem Sand eingelagert wird.
Beim ausgereiften Samen ist kein Nährgewebe vorhanden. Die durchschnittliche Keimungsrate liegt bei etwa 60%. Das Saatgut ist bei fachgerechter Lagerung bis zu 3 Jahre haltbar.